kapitel 9 ;; faith







J U S T ;; S M I L E 

sag es mir. rede mit mir. mag mich. lach mit mir. umarm mich. vertrau mir. öffne dich. lächel mich an. fühl dich wohl in meiner nähe. sei meine freundin.

FAITH ;; Faith war nur schwer von Alison zu trennen. Faith war praktisch ihr Schatten und folgte auf Schritt und Tritt, tat alles und stimmte immer Alisons Meinung zu. Sie war ein wenig die Unterdrückte, aber dennoch mochte ich sie. Ich mochte sie mehr, als Alison, denn mit dieser musste ich immer diskutieren. Sie war immer anderer Meinung und legte mir manchmal sogar Worte in den Mund. Sie war ein bisschen kleiner als ich. Nur ein paar Zentimeter. Ich mochte sie, aber ihre Art auf Dauer zu ertragen würde mich kaputt machen, weil ich schon so zu oft gegen ihre Worte kämpfen musste.

Mit Faith war ich ziemlich gut befreundet. Nunja. Ich schrieb ihr SMS und sie schrieb mir einsilbige Antworten zurück. Ich versuchte sie anzurufen und sie unterdrückte meine Anrufe. In der Schule kam sie zu mir und ich manchmal zu ihr, aber wir redeten oder umarmten uns nur unter den Blicken von Alison.
Heute war es anders. Alison musste einen Kurs besuchen und ich passte Faith ab um mit ihr zu reden. Wir waren im selben Kurs und unser Lehrer hatte die Angewohnheit einige Minuten zu spät zu kommen, was mir gerade nur so passte.
"Hey", begrüßte ich sie und lächelte sanft. Wieder war es dieses Lächeln, dass ich vorm Spiegel geübt hatte und nun perfekt beherschte.
Faith lächelte auch ein Spiegellächeln "Hey Char."
"Wie gehts, wie stehts?" Ich wollte erst eine übliche Frage los werden, um ihr dann näher zu treten.
Sie antwortete ein wenig gelangweilt:"Ganz gut und dir?"

"Passt schon. Ich hab gehört du und Alison habt euch ein bisschen gezofft", harkte ich auf das Thema ein und lächelte ein bisschen mehr.
Sie starrte mich einen Augenblick ein wenig sauer an "Warum fragst du, Char?" Sie lächelte leicht und ich spürte, dass sie mir es nicht sagen wollte.
Ich sah in ihre dunkelbraunen Augen. Sie war so wunderhübsch. "Weil ich es wissen will und ich merke, dass es noch nicht aus der Welt ist."
"Woran siehst du das?" Sie sah mich ein wenig irritiert an, aber vermutlich hatte ich Recht. Der Streit war noch nicht ganz aus der Welt.
"Weil ich deine Freundin bin", sagte ich leise und versuchte Blickkontakt zu ihr aufzunehmen. Aber sie blockte ab, so wie sie meine Anrufe abblockte.
Sie lächelte leicht "Ja, aber nicht meine Beste. Du kennst mich nicht so gut, wie Ali."
"Nur weil ich nicht deine beste Freundin bin, heißt das nicht, dass ich nicht erkenne ob es dir schlecht geht oder?" Ich fing ihren Blick für ein paar Sekunden auf und erkannte ein wenig Scheu darin.
"Ja. Ich denke schon. Ich weiß es nicht. Der Lehrer ist da. Wir müssen in den Unterricht. Sorry.."
Und dann ging sie und ließ mich zurück. Nach einigen Sekunden folgte ich ihr, nahm mir aber vor ihr Geheimnis zu lösen, irgendwie.

(c) c o n f u s i n g w o r l d


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