kapitel 6 ;; schaumbad







J U S T ;; S M I L E 

manchmal starre ich. ich starre an die decke. ich denke. ich denke über mich nach. und über dich. ich überlege. wie geht es mit uns weiter? in der zukunft, meine ich. werden wir freunde bleiben? ja. ich will es so, weil ich dich brauche und ein leben ohne dich ein verlorenes für mich wäre..

SCHAUMBAD ;; Fahra und ich tanzten nicht im Regen. Zum einen regnete es nicht und zum anderen hatten wir viel mehr Lust einen Wellnesstag zu machen.
Während Fahra mit einer Gesichtsmaske und Gurkenscheiben auf den Augen ein Schaumbad nahm, lag ich auf dem Teppich und starrte an die Decke. Ich hatte meine Maske schon vor einigen Minuten abgewaschen, aber Fahra bestand darauf, dass ihre Maske bis zur tiefste Pore einzog. Während ich das Gefühl genoss, wie die Feuchtigkeitscreme in meine Haut einzog, hörte ich zu, wie Fahras Schaumbad vor sich hinknisterte.

"Was glaubst du was die grad in der Schule machen?" Fahra brach die Ruhe und übertonte das Knistern des Schaumes, der sie vollkommen bedeckte.
"Chemie-Test und bei dir?" Wir waren nicht in der gleichen Klasse und daher hatten wir verschiedene Fächer, dafür jedoch manchmal gleiche Kurse.
"Kunst", meinte sie leise und ich hörte, wie ihre Hand aus dem Wasser zog und sich einige Haare aus dem Gesicht strich, die sich in der Maske verklebt hatten. "Könntest du Chemie?"
Ein Lächeln schrich über meine Lippen und ich schloss die Augen und sah, wie meine Klasse vor den Tests saß und keiner etwas verstand "Nein. Keiner kann das."

"Wer kann schon Chemie?" Ihr hörte, wie sie sich wieder wärmeres Wasser in die Wanne laufen ließ. Sie mochte es nicht kalt. Kalt war nicht ihr Ding. Sie brauchte es warm und frisch.
"Eben. Keiner." Ich unterstrich so meine schon gegebene Antwort ein wenig und meinte dann zu ihr "Warum hast du eigentlich Gurken auf den Augen? Ist das für irgendwas gut?"
Sie schüttelte nur stumm den Kopf "Hast du mein Profilbild in Facebook gesehen?" Ihre Stimme veränderte sich ein wenig. Die noch eben redebereite Fahra wurde ruhiger und rutschte etwas tiefer ins Wasser.
"Du hast keines." Es stimmte, denn nicht mehr das schöne Gesicht Fahras zierte ihr Profilbild, sondern nur der Umriss eines Gesichtes. Mehr nicht.
"Eben. Deswegen habe ich Gurken auf den Augen."
"Wegen Facebook?" Vermutlich hörte sie meine Verwirrtheit. Ich sah zu ihr. Sie war unter einem Schaumberg verschwunden und man sah nur noch einen Teil ihres Kopfes, auf dem kraus die Haare lagen.
"Ja. Ich kann mich nicht mehr sehen. Ich will es nicht mehr. Ich will auch nicht mehr diese Welt sehen. Jedenfalls nicht im Augenblick. Ich will das hier alles nicht mehr."

(c) c o n f u s i n g w o r l d

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