kapitel 17 ;; wohnungssuche







J U S T ;; S M I L E 

es vergeht keine sekunde, in der ich nicht suche. ich suche nach dem unglaublichen. nach dem unfassbaren. nach dem, was keiner zu vor gesucht hat. ich suche nach der liebe und der hoffnung und der phastersie. ich suche nach bunten bändern und wahren lächeln. ich suche und suche. ich suche jeden tag, jede stunde und jede sekunde. ob ich es finde? ich weiß nicht.. ich suche ja noch!

WOHNUNGSSUCHE ;; Ich spießte mit der Gabel nach und nach die viel zu großen Salatstücke auf, um sie anschließend wieder zurück in die Schüssel fallen zu lassen. Die grünen Blätter waren einfach zu groß für mich. Ich saß mit David und Fahra vor dem Fernsehen. Es war mittler Weile fast ein Uhr morgens und wir schauten South Park, Modern Family und How I Met Your Mother.
Es war nun etwa einen Monat her, dass wir diesen Ausflug zum Strand gemacht hatten, also Fahra, Fleur, Jay und ich. Nach diesem Strandbesuch hatte ich Jay noch zwei Mal gesehen. Einmal hatten wir uns so getroffen, zusammen mit Fleur und einmal hatte ich ihn hinter einer Disko mit Anderen rauchen gesehen. Fleur hatte ich nur noch selten zu Gesicht bekommen, denn sie hatte viel mit der Schule zu tun, leider. Fahra hingegen sah ich jeden Tag und wenn ich nun meinen Blick von meiner Salatschüssel abwendete und zum Sofa sah, erblickte ich sie dort auch wieder. Sie beobachtete interessiert, was die kleinen South Park Figuren so trieben.

"Schau mal, Charlie. Ich hab eine tolle Wohnung gefunden!", unterbrach David meinen Gedankengang und setzte sich neben Fahra auf das Sofa. Er drehte seinen Laptop so, dass ich von meinem Sessel aus auf den Bildschirm schauen konnte. Ein Wohnungsangebot. Eine Wohnung direkt am Standrand, so wie diese auch. Sie hatte dreißig Quadratmeter mehr, als Diese hier und außerdem noch einen Balkon.
"Die ist super", meinte ich nur und gähnte. David suchte eine Wohnung für mich, Jill und ihn selber. Vermutlich hätte er gar keine Wohnung suchen müssen, wenn es mich nicht gäbe. Ich nahm Platz weg. Platz für Jill und den Nachwuchs, der irgendwann kommen sollte. Ich war ihm nur im Weg, aber das sagte er mir nicht. Wenn er zu Elternabenden gehen musste, verpasste er Fußballspiele oder Abende mit seinen Jungs oder Jill. Außerdem musste er sich Sorgen machen, während er viel besser einen Grillabend planen oder ein Dinner mit Jill entwerfen konnte. Ich war ihm im Weg und er wollte es nicht zugeben, dabei wussten wir es alle. Ich wusste es. Er auch und Jill auch. Im Prinzip wussten wir es alle, aber keiner wollte es aussprechen.

"Das hast du zu jeder Wohnung bisher gesagt!" Er ließ sich den Laptop von Fahra weg ziehen und sah zu, wie sie den Bildschirm musterte.
Fahra klappte den Laptop zu und sah zu dem leicht verdutzten David, der den Laptop entgegen nahm. "Charlie kann auch zu mir ziehen. Dann müsst ihr keine Wohnung mehr suchen."
"So weit kommt es noch", sagte David und lächelte ein wenig müde. Wenn man ihn sich genau ansah, erkannte man einige Augenringe in seinem Gesicht. Ich wusste, dass er seit Tagen das Netz nach Wohungen durchkämte, nur damit er bald neben Jill aufwachen konnte. Von mir aus wäre sie schon lange hier eingezogen, aber David war dagegen gewesen. Er wollte mir mit seiner Verliebtheit vermutlich nicht auf die Nerven fallen, dabei würde er das früher oder später noch tun. Ich würde erst in drei Jahren komplett erwachsen sein und eine eigene Wohnung haben. Bis dahin würde ich etwas von dem Privatleben meines Bruders mitbekommen, ob er wollte oder nicht.
"Irgendwann finde ich die perfekte Wohnung für uns", murmelte er vor sich hin "Ich muss nur lange genug suchen."

(c) c o n f u s i n g w o r l d


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