kapitel 10 ;; geheimnisse








J U S T ;; S M I L E 

zeig mir dein wahres ich. zeig mir wer du wirklich bist. zeig mir, was du fühlst. zeig mir dein lächeln und deine tränen. zeig mir deine seele. zeig mir deine kleine welt. nimm mich mit. bitte. ich will nur einmal sehen, wie du es haben willst. ich will dein leben sehen. zeig es mir. bitte. ich will verstehen. verstehen, wer du wirklich bist.

GEHEIMNISSE ;; Als ich am nächten Morgen aufwachte, war es nicht mein Wecker, der mich aus den Träumen riss, sondern das Klingeln der Haustür. Ich sah auf die Uhr. Sechs Stunden und vierzehn Minuten war der Tag nun schon alt. Als ich noch vollkommen verschlafen die Tür öffnete, stand Faith vor mir. Sie sah wie immer perfekt aus. Ihre langen, braunen Haare ruhten auf ihren Schultern und ihre braunen Augen blickten mich ruhig an.

"Scheiße." Das war mein erstes Wort, dass ich zu ihr sagte. Ich sah zur Seite und meinte leise "Komm doch rein." Zur Demonatration öffnete ich die Tür ein wenig weiter und ging vor in die Küche.
Sie folgte mir und mit ihr noch das Rascheln einer Brötchentüte, die sie auf den Tisch fallen ließ. Ich sah auf die Tüte und dann wieder zu Faith. Ich wollte wissen, warum sie hier war.
"Darf ich dir was zeigen?", fragte sie und ihre Stimme war so leise geworden, dass ich sie kaum verstehen konnte. Ich strich mir meine Haar glatt und nickte leicht. Es war komisch ihr, in meiner Küche gegenüber zu stehen und nicht zu wissen, was sie von mir wollte und zeigen wollte.
Sie lächelte und hob ihr gestreiftes Oberteil hoch. Eigentlich verbarg sich darunter ihr flacher Bauch, auf den ich neidisch war und von dem sie in Sport immer behauptete, dass er speckig wäre. Aber sie zeigte mir nicht nur ihren flaschen Bauch. Sie zeigte mir ihren flachen Bauch, der von roten Schnitten durchzogen war. Besser gesagt war es ihr Becken und nicht ihr Bauch, dennoch.

"Ich wollte dir das zeigen", hauchte sie mir tonlos entgegen und senkte dabei ihren tieftraurigen Blick. Sie wirkte zerbrochen. So wie ein Schmetterling, der so eben all die Farben von seinen Flügeln gewaschen hatte, nur damit ich besser erkannte, wie zerbrechlich und dünn seine kaum mal Millimeter-dicken Flügel doch waren. Ich sah sie an und unsere Blicke trafen sich für einen schmerzlichen Moment. Sie lächelte mich an. Ihr Lächeln was so verzweifelt und ihre hilfesuchenden Augen tasteten mein Gesicht nach einer Emotion ab.
Ich schüttelte nur leicht den Kopf und legte dann meine Arme um ihren Hals, um mit ihr, in eine minutenlange Umarmung zu verfallen.

(c) c o n f u s i n g w o r l d


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